13. Neiße Filmfestival 2016 – Internationaler Filmworkshop
„Betreten verboten“ – auf der Suche nach Macht
Gott, Gott, Gott. Alle reden über Gott. Oder über alle. Und niemand. Dass da jemand ganz selbstbewusst mit „Na, mir!“ antwortet, versetzt uns in Staunen, während wir vor laufender Kamera interviewen und wissen wollen: „Wem gehört die Welt?“
Eine Woche lang wird (wurde) in Deutschland, Tschechien und Polen dieser einzigen Frage nachgegangen.
Graue Wolken und „Betreten-verboten“-Schilder halten uns ebenso wenig auf der Suche nach der Antwort auf wie die steile Auffahrt zum Burgsberg, die man eigentlich nicht hochfahren darf, schon gar nicht mit dem Bus. Ausgerüstet mit Kameras, Stativen und Tonabnehmern streiften fünfzehn Jugendliche aus dem Dreiländereck durch eben dieses. Genuschelte Sprachprobleme, schiefe Bilder und rauschende Tonaufnahmen werden in Kauf genommen.
Hauptsache man hört die wichtigen Worte der Umherziehenden im Reihenhaus an, die sie an die stetig Mächtigen richten.
Wir treffen eine Eisverkäuferin, die bei einem selbstgemachten Eis mit uns plaudert und eine Jugendliche, die ganz genau weiß, was sie vom Leben erwartet, und sind beeindruckt.
Aber schon nach den ersten drei Tagen merken wir, so einfach, wie wir dachten, lässt sich die Welt nicht unter jemandes Hand schieben.
Wem gehört sie denn jetzt eigentlich, die Welt? In Varnsdorf, Bogatynia und Herrnhut finden wir vieles, treffen interessante Menschen und Hunde mit noch interessanteren Geschichten und lernen gewaltig dazu. Der Junge im Skatepark neben seiner Freundin mit Totenkopftattoo sorgt sich genauso viel um seine Arbeit wie der ältere Herr an der Bushaltestelle. Die könnte ihm vielleicht derjenige verschaffen, dem die Welt gehört.