„Ästhetik: KLANG, RHYTHMUS und BILD“ mit Bárbara Santos
Von 5. bis 8. September hat im Begegnungszentrum Großhennersdorf ein weiteres Modul des Weiterbildungsangebots von Projekt Art & Sciense unter dem Titel „Ästhetik: Klang, Rhythmus und Bild“ stattgefunden. Das mittlerweile dritte Modul wurde für die WerkstattleiterInnen, SprachmittlerInnen und die TeilnehmerInnen der Fortbildung „Gruppen und Projekte diversitätsbewusst leiten“ geöffnet und von Bárbara Santos angeleitet. Warum das Thema der Ästhetik gerade hier in diesem Projekt richtig verortet ist? Bei „Art & Science“ geht es nicht um irgendein Begegnungsformat. Für die WerkstattleiterInnen besteht die Aufgabe anhand von unterschiedlichen künstlerischen Medien wie Musik, Theater, Aktionskunst, Design, Text, Foto, Film oder Marionettentheater, Jugendliche, die Schulen in Tschechien, Polen und Deutschland besuchen, zu Kreativität zu inspirieren.
Wie in einem Gruppenprozess ein individueller kreativer Prozess und gemeinsames schöpferisches Schaffen verbunden werden kann, hat Bárbara Santos mithilfe von Klang, Rhythmus und Bild, durch einen hoch-strukturierten pädagogischen Aufbau und durch Einsatz von noch unbekannten Methoden an zwei vollen Workshop Tagen den TeilnehmerInnen vermittelt.
Der gemeinsame Prozess das Thema in der Gruppe zu entscheiden und dazu die ästhetischen Kunstformen zu bestimmen, muss nicht nur über Kommunikationswege, die das Wort im Fokus haben, geschehen. Gerade im Feld der Kunst können verschiedene Ausdrucksmittel eine transkulturelle Kommunikation in der internationalen Jugendbegegnung unterstreichen und ein Kontakt auf Augenhöhe ermöglichen. Der Erfahrungsschatz von Bárbara Santos beruht auf jahrzehntelanger Arbeit mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten. Das Theater der Unterdrückten wird in mehr als 89 Ländern in Gruppen praktiziert und wurde von der UNESCO als „Method of Change“ anerkannt.
Als Teil des Workshop- und Abendprogramms wurde die Forumtheatergruppe „Madalena Bautzen“ mit dem Forumtheaterstück „Miss Perfekt hier und dort“ eingeladen. Die Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern, die in Bautzen, Görlitz, Seifhennersdorf, Kamenz und Zittau leben, spielen ihre Alltagsrealität und formulieren die Frage, wie wir als Gesellschaft diese Realität verändern können. Das Publikum wird zum Dialog und zu aktiven Intervention eingeladen. Durch diesen Beispiel für die Methode des Forumtheaters, das Teil des methodischen Baumes des Theaters der Unterdrückten ist, wird der Traum einer vielfältigen Gesellschaft gemeinsam eingeübt und zum Leben gerufen.